Suizid - Der letzte Ausweg
Bei psychischen Erkrankungen, vor allem bei Depressionen gelten diese Betroffenen als Suizidrisikofaktor.
Die Erfahrung mit Suizid ist für die Familie und den Bekanntenkreis ein einschneidendes Erlebnis und eine schlimme Erfahrung. Desto schlimmer, wenn es sich bei den Betroffenen um jungen Menschen handelt sowie Kindern und Jugendlichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein depressiver Jugendlicher einen Suizidversuch begeht, liegt bei ungefähr 60%.
Risikogruppen und Risikofaktoren
An erster Stelle der Risikogruppen für suizidales Verhalten, sind Menschen mit psychischen Erkrankungen zu unterstreichen. Zu nennen sind dabei vor allem affektive Störungen sowie Depression oder Schizophrenie, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen. Als weitere Risikogruppe gelten Menschen mit substanzbezogenen Störungen, Menschen mit einer unkontrollierten zufuhr an beispielsweisen Drogen, Alkohol, etc. Auch Mensch im hohen Alter neigen zum Suizid, aufgrund ihrer Vereinsamung, ihren Schmerzen und chronischen Krankheiten. Besonders die Komorbidität d.h. das Zusammenwirken von mehreren Krankheiten von z.B. psychischen und körperlichen Erkrankungen, ist ein zentraler Ausgangspunkt für Suizid. Menschen mit körperlichen Erkrankungen, Lebenseinschränkungen sowie extreme Pflegefälle neigen zu Unzufriedenheit, negativen Gedanken und anschließend zum Suizid. Traumasituationen oder Veränderungskrisen sind ebenfalls Risikofaktoren für Suizid. Vor allem Kinder und Jugendliche mit traumatischen Ereignissen sowie Missbrauch, Verlust von Eltern, Gewalterfahrungen oder Drogensucht, zeigen häufig einen Suizidversuch auf. Hinzu kommen Menschen, die bereits vorliegende Suizidalität aufweisen.
Akute Suizidalität
Man spricht von einer akuten Suizidalität, wenn konkrete Suizidgedanken auf aktuelle Krisen oder Belastungssituationen stoßen und mit Angst-, Erregungs- und Unruhezuständen sowie Schlafstörungen korrelieren. Jedes im Einzelnen betrachtet führt nicht zum akuten Suizid. Zu unterstreichen ist, dass sich passiv aufdrängende Suizidphantasien bedrohlicher eingeschätzt werden, als aktiv intendierte Gedanken. In der Regel gibt der Betroffene Hinweise im Vorfeld auf seinen Suizid, anschließend folgt eine Ankündigung und zum Schluss die Suizid Vorbereitung, die mit einer trügerischen Ruhe einhergeht. Solange der betroffene Hoffnung hat und die momentane Situation als absehbar sieht, besteht kein Grund der Besorgnis. Sobald die Alternativen abnehmen, Hoffnungslosigkeit eintritt und der Betroffene keinen Ausweg mehr sieht, sind die Suizidgedanken realisierbar.
Umgang mit Suizidgefährdeten
Suizidgefährdete benötigen eine Bezugsperson, zu der sie vertrauen haben. Diese Person muss die Handlung des Suiziden akzeptiere und für seine Situation Verständnis aufzeigen und ihn unterstützten. Diese Unterstützung spiegelt sich allerdings nicht in Ratschlägen oder Argumentationen wider. Wichtig ist, dass der Suizidbetroffene von einem Facharzt oder in einer spezifischen Einrichtung unterstützt wird. Vor allem spielt der Hausarzt eine wichtige Rolle in dieser Thematik, da dieser anhand von gegeben Fragen einen suizidgefährdeten Patienten herauskristallisieren kann und folglich dessen mit frühzeitiger Prävention begonnen werden kann. Schließlich können ständige Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen ein Hinweis für Depression sein, allerdings birgt dies eine Lupenarbeit.