Bipolare Störung

Bei einer Bipolaren Erkrankung ist die Stimmungslage der Betroffenen durch Schwankungen zwischen zwei entgegengesetzten Polen gekennzeichnet: Die Hochstimmung oder Manie tritt im Wechsel mit einer tiefen Niedergeschlagenheit auf. Dazwischen können Phasen mit weniger stark ausgeprägter Manie liegen. Es ist sogar so, dass die meisten Bipolaren Patienten länger unter Depressionen leiden, als unter Manie. Besonders leidvoll wird die Mischform zwischen Manie und Depression empfunden.

Bipolare Störungen sind schwere psychische Erkrankungen, die nicht selten lebensbedrohlich sein können. Betroffene leiden unter extremen, in Phasen verlaufenden Stimmungsschwankungen, die zwischen einem Gefühl des Glücks und einer Lebenslage von Trauer und Verzweiflung wechseln. Durch diesen ständigen Wechsel zwischen Manie und Depression lässt sich ein normaler Alltag kaum bewältigen. Laut Studien besteht bei Betroffenen ein 30-fach erhöhtes Selbstmordrisiko im Vergleich zur Normalbevölkerung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass bipolare Störungen zu den zehn Erkrankungen zählen, die weltweit am häufigsten zu andauernder Behinderung führen. Meistens erkranken Menschen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Da die Krankheit oftmals nicht erkannt wird, kann keine Angabe über die genaue Zahl der Betroffenen gemacht werden. Nach Schätzungen leiden ca. zwei Millionen Deutsche an einer bipolaren Störung. Hinzufügen muss man auch, dass die Betroffenen sich während ihrer Manie nicht krank fühlen, sondern eher das Gegenteil empfinden. Sie sind hochmotiviert und sehr aktiv. Aber auch diese Phase birgt Probleme in sich. Oftmals rutschen die Betroffenen aufgrund ihrer Aktivität, durch zahlreiche Rechnung in einen Schuldensumpf. Aufgrund dessen, kann man die Betroffenen auch in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen.

Beschwerden

Die typischen Symptome der Manie sind neben unbegründeter gehobener Stimmung rastlose Aktivität und Unruhe, Rededrang und Verlust sozialer Hemmungen, unkontrollierter Umgang mit Geld, Alkohol- und Drogenkonsum sowie ein niedriges Schlafbedürfnis. Dagegen sind die Symptome in der Depression oft Schwermut, Euphorie und Mutlosigkeit, Interessenverlust, gesteigerte Ermüdbarkeit, Grübeln, Verlust des Selbstvertrauens, Ängste und Pessimismus, Schuldgefühle, Traurigkeit, vermindertes Konzentrationsvermögen sowie der Aspekt der Entgleisung, denn dies kann für das soziale Umfeld schädlich sein. Diese Symptome können allerdings auch in einer gemischten Episode auftreten, d.h. zwischen den manischen und depressiven Phasen liegt nur ein kurzer Zeitraum oder es findet sogar zeitgleich statt. Zu betonen ist bei dieser Kombination, dass dabei das Suizidrisiko eine starke Gewichtung trägt.

Ursachen

Wissenschaftler besagen, dass jeder Mensch die Bipolare Störung in seinem Inneren trägt. Allerdings sind die Ursachen, bei wem und wann es ausbricht, noch nicht klar definiert. Es gibt verschiedene Ursachen, die diese Krankheit auslösen können und dann meistens auch nur in bestimmten Kombinationen. Drei dieser Ursachen möchten wir Ihnen hier vorstellen. 1.Genetische Ursachen 2.Stress 3.Lebensumstände Der erste Punkt konzentriert sich auf die Genetik und somit auf die Vererbung. Es stimmt, die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit in der Verwandtschaft weiter getragen wird, ist höher. Dennoch ist dabei zu beachten, dass dafür nicht nur ein Gen zuständig ist, sondern mehrere. Woodman und Hardy beschreiben den Begriff Stress, als sehr weit gefasst und es beschreibt Situationen, die mit erhöhten Anforderungen an eine Person verbunden sind. Meist wird angenommen, dass eine kognitive Bewertung der Stresssituation darüber entscheidet, wie diese wahrgenommen wird. D.h. nicht jeder Mensch empfindet die selbe Gewichtung an Stress in verschiedenen Situationen. Was der eine als positiv, wie die Planung einer Geburtstagsfeier empfindet, setzt dem Anderen Stressperlen auf die Stirn. Der dritte Punkt bezieht sich auf die Lebenssituation. So können eine Verlustsituation, wie z.B. ein Todesfall, aber auch Suchtkonsum sowie ein unstrukturierter Tagesablauf, mit integriertem Schlafmangel, schon zu einer Bipolaren Störung führen.

Behandlung

Der leitende Psychologe der Universitätsklink Heidelberg unterstreicht hierbei die Notwendigkeit der zeitlichen Struktur. Dies soll den Alltag aufbauen, strukturieren und helfen. Die Patienten sollten stets motiviert werden, um ihre Erwartung zu verändern. Nach einer Manie müssen die Betroffenen durch psychotherapeutische Fachkräfte unterstütz werden, um die Folgen der manischen Exazerbation zu bewältigen.